Querwaldein – Mit den Försterinnen vom Braunacker ins Schaichtal im  September 2016

Mit rund 70 interessierten Teilnehmern war diese Veranstaltung ein großer Erfolg. War es der gute Ruf der inzwischen schon traditionellen Waldführung mit unseren Försterinnen Frau Stefanie Knorpp und Frau Kathrin Klein, dass sich seit dem letzten Jahr – wo im Übrigen das Wetter genauso perfekt war – die Teilnehmerzahl fast verdoppelt hat oder auch das zunehmende Interesse unserer Bevölkerung an unserem Wald?

 

Es kamen auch viele Gäste von auswärts, die die Veranstaltung auf unserer Homepage oder im Veranstaltungskalender des Fördervereins Naturpark Schönbuch gefunden haben. Dabei war vielleicht so manchem Teilnehmer nicht ganz klar, dass hinter dem Begriff querwaldein ein nicht ganz einfaches Begehen des Waldes abseits der befestigten Wege zu erwarten war. Aber gerade damit wollten uns die Försterinnen den Wegverlauf des geplanten Premiumsweges hinunter ins Schaichtal und diesem entlang, vorstellen, der natürlich noch ausgebaut werden muss. Unterwegs erklärten sie vieles zum wirtschaftlichen und ökologischen Waldmanagement, zum Ernten von Bäumen mit Maschinen und den dabei auftretenden Problemen. Naturgemäß gab es gerade dazu eine Vielzahl von teils kritischen Fragen. Genauso wurden aber auch die Maßnahmen zur Erhaltung eines natürlichen Waldes erläutert, mit maximaler biologischer Vielfalt sowie der Hilfe bei der Vernetzung der Arten über regelmäßige „Trittsteine“, das heißt dem Zulassen natürlicher Entwicklung von großen bis herab in kleinste Einheiten. Das Ziel wäre, ca. 10% des Waldes einer natürlichen Entwicklung zu überlassen. Die Bearbeitung und Pflege des Waldes bedarf einer Jahrzehnte vorausschauenden Planung - ein Gegensatz zu unserer kurzlebigen Zeit. Die Natur lässt sich kein Zeitkonzept vorschreiben. Das wird dankenderweise respektiert. Sonst gäbe es nur schnellwachsende Nadelbäume und keine biologische Vielfalt. Dass die Försterinnen zusätzlich zu ihrer Arbeit Interesse an allem Getier des Waldes haben, und besonders zum Schutz von Fledermäusen gerne mit uns zusammenarbeiten, freut uns besonders. Schließlich wurde auch auf den Erhalt von völlig waldfreien Wiesen für den Erhalt des biologischen Reichtums solch eher künstlich geschaffener Flächen hingewiesen. Ein Beispiel dafür ist die Trasse für die Hochspannungsleitung, die quer über das Schaichtal verläuft. Schließlich gab es noch eine Diskussion über den Umgang mit Neophyten, das sind nicht heimische zugewanderte Arten. So hat in den letzten Jahren das an sich hübsche Indische Springkraut riesige Flächen des Schaichtales überwuchert und dabei andere Pflanzen unterdrückt. Bemerkenswert war, dass es den beiden Damen gelungen ist, alle Teilnehmer gut auch über die schwierigeren Wegstrecken zu führen und bei Interesse und Laune zu halten, was dann durch den Ausschank von heimischem Apfelsaft belohnt wurde. Sie haben uns zugesagt, auch im nächsten Jahr wieder eine vergleichbare Waldführung zu machen, auf die wir uns heute schon freuen dürfen – dann wieder im Steinenbronner Wald. (WS)
Wir danken Frau Knorpp und Frau Klein für diese lehrreiche Waldführung.
(WS, NW, SF)