Update zum Amphibienprojekt

Neuweiler Grubenhau: Nach unserer Abfischungsaktion im vergangenen Herbst zeigte sich im Frühjahr 2020, dass leider ein kleiner Teil der Goldfische überlebt hat. Es ist wahrscheinlich, dass sich der Fischbestand schnell wieder erholen und eine erfolgreiche Vermehrung des Kammmolch verhindern wird. Wir werden daher den Bestand des Kammmolchs weiterhin überwachen und in den nächsten Jahren eingreifen, falls dies notwendig werden wird. In diesem Jahr konnte die Art mittels Reusenfallen in maximal zehn Individuen bestätigt werden. Eine Erholung des Bestands aufgrund der Abfischungsaktion und erste Jungtiere im Gewässer sind frühestens für 2021 zu erwarten.

Kurz vor der Metamorphose stehende Larve des Kammmolchs. Kammmolchlarven sind viel größer als andere Molchlarven, weisen einen langen Schwanzfaden und sehr ausgeprägte Kiemen auf.
Kurz vor der Metamorphose stehende Larve des Kammmolchs. Kammmolchlarven sind viel größer als andere Molchlarven, weisen einen langen Schwanzfaden und sehr ausgeprägte Kiemen auf.

Stallberg: Hier konnten 2020 maximal zwölf Kammmolche nachgewiesen werden. Das Hauptgewässer neigt stark zur Verlandung und im Sommer hatte sich eine dichte Wasserlinsendecke auf der Wasseroberfläche gebildet. Trotzdem konnten wir im August einige Larven des Kammmolchs mittels Keschern nachweisen. Im Winter 2020/21 sollen nun durch die Gemeinde Weil im Schönbuch (vielen Dank an Revierleiter Schwegler und Herrn Oldenburger!) die beiden Inseln entfernt und die Gewässer nochmals kräftig ausgebaggert werden. Zusätzlich werden weitere Gehölze am Süd-, West- und Ostrand entnommen, um den Besonnungsgrad zu erhöhen. Der Kammmolch sollte von diesen Maßnahmen in den nächsten Jahren deutlich profitieren.

Gewässer am Stallberg nach Forstmulchereinsatz im Winter. Die ufernahen Gehölzen wurden dadurch entfernt, langfristig soll sich eine hochstaudenreiche Vegetation um die Ufer entwickeln.
Gewässer am Stallberg nach Forstmulchereinsatz im Winter. Die ufernahen Gehölzen wurden dadurch entfernt, langfristig soll sich eine hochstaudenreiche Vegetation um die Ufer entwickeln.

Betzenberg: 2020 konnten die in den Vorjahren vorhandenen Amphibienarten wie Berg-, Teich- und Fadenmolch wieder bestätigt werden. Etwas Sorge macht uns die dauerhafte Trübung des Gewässers, die möglicherweise mit Sedimenteintrag aus dem Zufluss zusammenhängt. Dadurch kann sich keine Gewässervegetation ausbilden und der Teich sieht weiterhin recht steril aus. Wir werden sehen, wie sich das Gewässer in den kommenden Jahren entwickelt.

Alle vier einheimischen Molcharten auf einer Kleinfischreuse. Oben links: Fadenmolch-Männchen, Oben Rechts: Teichmolch-Weibchen, Unten rechts: Kammmolch-Weibchen, Unten links: Bergmolch-Weibchen.
Alle vier einheimischen Molcharten auf einer Kleinfischreuse. Oben links: Fadenmolch-Männchen, Oben Rechts: Teichmolch-Weibchen, Unten rechts: Kammmolch-Weibchen, Unten links: Bergmolch-Weibchen.

Text und Fotos Dr. T. Bamann